Der Sinkflug hat begonnen. Bei 10 000 m begann die Maschine - und wir mit ihr - den Sinkflug auf das Land, das uns die nächsten sieben Monate eine Heimat geben möchte. Noch sehen wir unter uns nichts als Wolken, die Gedichte der Natur in den Himmel geschrieben.
Doch je tiefer wir gehen, desto mehr Konturen und Texturen werden sichtbar, zuerst das Meer, dann die Gischt der Schiffe, dann die Schiffe selbst. Schließlich taucht eine Insel auf. Die ersten Architekturen sind auszumachen. Da eine Straße, dort viele Autos. Wir können die Wellen erkennen, die Lichter des Flughafens und Touch down!
Wir sind gelandet.
Korea!
Nachdem wir unseren Weg durch den Flughafen gefunden haben, nachdem wir die Passkontrolle überwunden haben (ich sollte einfach lernen, dass man nicht grinsend und gutgelaunt in eine Passkontrolle geht, Versucht man sich dann noch in der fremden Sprache zu artikulieren, dann fällt man einfach auf…), wurden wir freundlichst empfangen.
Das erste, was wir zu erledigen versuchten, war die Lokalisierung eines Global-ATM. Nicht ganz einfach, gerade vor dem Hintergrund der fremden Sprache und des fehlenden Vokabulars.
Die ATM’s sind hier alle mit TouchScreen ausgestattet. Die multimediale Anbindung ermöglicht Werbeeinblendung während des Abhebens. Nachdem wir dann mehrere Millionen Won abgebucht hatten (schließlich mussten wir eine Kaution bezahlen), zogen wir los zum Bus.
Man kann vermuten, dass Busfahren in Deutschland nicht gleichzusetzen ist mit Busfahren in Korea. Denn jeder Bus – zumindest die für längere Distanzen – sind mit Fernsehern ausgestattet. Überhaupt scheint ganz Seoul vernetzt zu sein. Überall sieht man Menschen mit kleinen Fernsehern und Kopfhörern in den Ohren.
Im Bus haben wir dann den ersten Kontakt mit Seoul erleben dürfen: bunter, schneller, größer.
Die hohen Temperaturen im August und die enorme Luftfeuchtigkeit, die erwähne ich einfach mal nicht, denn im Bus und eigentlich in jedem Gebäude findet sich Klimaanlage und somit Kühlschranktemperaturen…also wie zu Hause?!
Der erste Weg führte uns zur Uni, in der wir die ersten Kollegen kennen lernen durften. Sie geleiteten uns zur unserer Bleibe und dolmetschten den netten, älteren, aber vielleicht etwas schrulligen Vermieter.
Nach zwei Unterschriften waren wir Mieter einer gemütlichen ein Zimmer, Bad Wohnung. Natürlich mit Klimaanlage.
Nachdem dann noch Kleinigkeiten organisiert waren (Kopfkissen, Bettdecke…) ließen wir den Abend ausklingen, mit einem delikaten Essen:
Es gab Schwein, das wir auf einer heißen Steinplatte selber grillen mussten. Dazu Kimchi (eingelegter Chinakohl). Das Fleisch wurde dann in ein Salat- oder Sesamblatt eingewickelt und die Köstlichkeit in den Leib überführt. Mmmmmhhhhhh……
Natürlich durfte das Mek-Su (Bier) und So-Ju (koreanischer Schnaps) nicht fehlen… :-)
Schließlich und zu guter Letzt fiel ich in mein Bett und schlief seelenruhig ein, selbst bei lärmender Klimaanlage.
Es konnte ja niemand ahnen, dass ich am nächsten Tag verschlafen würde…
1 Kommentar:
Hallo Ppp
Du machst es ja echt spannend!
Du hast also verschlafen - ja und?
Was hast Du verpaßt - hat sich jemand darüber aufgeregt - hast Du kein Frühstück mehr bekommen?
Jetzt muß ich solange warten bis Du mal wieder Zeit hast weiter zu schreiben!!! Unglaublich!!!!!!!
Viele Grüße
Deine LTK
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